Wie viel Gewicht beim Backpacking?
03/2024
Die Frage nach dem Gewicht des Wanderrucksacks solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, schliesslich ist bei schmerzendem Rücken und schwachen Knien der Spass am Trekken schnell vorbei. Ob bei einer Eintageswanderung oder mehrtägigen Trekkingtouren in der Natur – mit unseren Tipps kannst du das richtige Rucksackgewicht für dich herausfinden und eventuell sogar noch weiter reduzieren.
Die Frage nach dem Gewicht des Wanderrucksacks ↗ solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, schliesslich ist bei schmerzendem Rücken und schwachen Knien der Spass am Trekken schnell vorbei. Ob bei einer Eintageswanderung oder mehrtägigen Trekkingtouren in der Natur – mit unseren Tipps kannst du das richtige Rucksackgewicht für dich herausfinden und eventuell sogar noch weiter reduzieren.
Wie viel sollte ein Wanderrucksack maximal wiegen? Eine bekannte Faustregel unter Wanderprofis besagt: Das Gewicht des voll beladenen Rucksacks sollte bei einer Tageswanderung maximal 10 % deines Körpergewichts ausmachen und bei einer Mehrtagestour maximal 20 %. Eine Person mit 70 Kilo sollte also bei einer Tagestour ein Rucksackgewicht von 7 Kilo nicht überschreiten und bei einer Mehrtagestour unter 14 Kilo bleiben. Diese Regel gibt zwar eine gute erste Orientierung, ist in der Praxis aber oft nicht ganz so einfach anzuwenden. Schließlich plagt sich eine sehr grosse Person mit wenig Muskelkraft und einem schweren Rucksack weitaus mehr als jemand, der kleiner, aber sehr trainiert ist. Wir empfehlen daher, dich über die Faustregel hinaus mit dem Thema auseinanderzusetzen, um das für dich wirklich passende Rucksackgewicht zu finden.
Neben dem eigenen Körpergewicht und deiner persönlichen Fitness beeinflussen die folgenden Faktoren, wie viel dein Wanderrucksack wiegen sollte:
Art & Länge des Trips: Ganz klar, je länger du unterwegs bist, desto mehr Wasser, Nahrung, Kleidung ↗ und auch Wanderequipment ↗ wirst du benötigen. Wesentlich ist ausserdem, ob du auf Hütten übernachtest oder die Nacht in freier Natur verbringst. In letzterem Fall machen sich Zelt, Matte und Schlafsack ↗ stark im Gewicht bemerkbar.
Wetter: Wenn du durch Tiefschnee stapfst oder eisigen Windböen trotzt, brauchst du wärmere Ausrüstung als bei Wanderungen im Warmen. Sei es durch dickere Wechselkleidung, zusätzliche Wärmebringer wie Handschuhe ↗, Mütze ↗ oder Jacken und Westen ↗ – im Winter muss man generell mit mehr Gewicht im Rucksack rechnen.
Alter der Ausrüstung: Ein treuer Rucksack, der schon seit Jahren mit dir auf Abenteuerreise geht, hat zwar einen sentimentalen Wert, wiegt jedoch wahrscheinlich mehr als moderne Modelle ↗. Selbiges gilt für grosse Ausrüstungsgegenstände wie Schlafsack ↗ und Zelt.
Vorbereitung und Erfahrung: Wer nicht genau weiss, was auf einer anstehenden Wanderung zu erwarten ist, packt meistens zu viel ein. Die richtige Vorbereitung ist daher das A und O. Informiere dich genau über die Bedingungen deiner geplanten Route. Und selbst, wenn du das ein oder andere Gadget unnötig mitschleppst – nimm es leicht, denn jede Erfahrung bereichert dein Wissen für zukünftige Touren.
Finde dein Base Weight
Weniger Gewicht auf den Schultern bedeutet mehr Komfort beim Gehen, bessere Bewegungsfreiheit und Ausdauer sowie schnelleres Vorankommen, vor allem bei anspruchsvollen Touren. Beim mehrtägigen Wandern und Trekking wird zwischen Gesamtgewicht und Base Weight des Wandergepäcks unterschieden. Das Base Weight ist das Gewicht deines gefüllten Rucksacks, bevor Konsumierbares wie Wasser, Nahrung und Brennstoff hinzugefügt wird. Deine Wandersnacks werden über den Trip hinweg immer weniger und dein Rucksack somit leichter, das Base Weight bleibt aber bestehen. Für Mehrtagestouren ist ein Base Weight unter 13 Kilo eine gute Richtlinie. Mit unter 9 Kilo zählst du zu den Lightweight Backpackern, weniger als 4,5 Kilo Base Weight gelten als Ultralight. Beim Reduzieren des Rucksackgewichts solltest du generell als erstes beim Base Weight ansetzen.
Weniger ist mehr: 8 Tipps zum Reduzieren des Gesamtgewichts deines Wanderrucksacks
1. Beschränke dich aufs Notwendigste
Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Nutze am besten eine Packliste mit den Top 10 Essentials fürs Wandern und sei streng mit dir selbst – jedes zusätzliche Teil muss seine Daseinsberechtigung haben. Gleichzeitig ist es wichtig, dass dir durch zu viel Minimalismus nicht der Spass am Trekken abhanden kommt. Wenn dir beispielsweise ein E-Book oder ein Kartenspiel sehr wichtig ist, dann darf und soll es mit auf Tour.
2. Reduziere deine Wechselkleidung
Besonders wenn es draussen kälter ist, lastet Wechselkleidung oft schwer auf deinen Schultern. Der Gedanke an täglich frische Kleidung ist zwar verlockend, in Wirklichkeit aber nicht notwendig. Entscheide dich lieber für multifunktionale Wanderbekleidung ↗, die du mehrere Tage tragen kannst, statt viele verschiedene Outfits einzupacken. Besonders praktisch sind Kleidungsstücke aus Merinowolle. Diese sind nicht nur leichter, sondern auch speziell dafür konzipiert, Gerüche zu minimieren, schnell zu trocknen und deine Körpertemperatur zu regulieren.
3. Wiege deine AusrĂĽstung
Bevor etwas in deinen Rucksack wandert, wiege es einmal ab. Vom Pullover bis zum Müsliriegel – das Bewusstsein für das Gewicht jedes Gegenstandes hilft dir, den Überblick über das Gesamtgewicht zu behalten und im Zweifelsfall zwischen zwei Optionen die jeweils leichtere zu wählen. Jedes Gramm zählt.
4. Investiere in leichteres Equipment
Die Welt der Outdoor-Ausrüstung entwickelt sich ständig weiter und neue Technologien bedeuten reduziertes Gewicht. Wenn du regelmässig auf Tour gehst, lohnt es sich, in hochwertige, leichte Wanderausrüstung zu investieren. Evaluiere bei Mehrtagestouren mit Übernachtung unter freiem Himmel vor allem die Big Three, also die drei Gegenstände, die das Gesamtgewicht deines Wanderrucksacks am meisten beeinflussen: den Schlafsack, das Zelt und den Rucksack selbst.
5. Erstelle einen Essensplan
Ein niedriges Base Weight ist zwar super, aber auch die Menge an eingepackter Nahrung, Snacks und Trinkwasser fällt stark ins Gewicht. Eine genaue Planung ist entscheidend: Überlege dir, wie viel Nahrung du pro Tag benötigst und wähle leichtgewichtige, nährstoffreiche Optionen mit wenig Wassergehalt. Generell kann man pro Person pro Tag mit etwa 1 Kilo Essen rechnen – mit spezieller Trockennahrung und energiedichten Snacks kann es auch deutlich weniger sein. Bezüglich Trinkwasser gilt: Pro 2 Stunden Wandern solltest du rund 1 Liter Wasser dabei haben. Auf längeren Touren kann das Wasser so zur grossen Last werden. Informiere dich deshalb immer im Voraus, ob es entlang der Route Auffüllmöglichkeiten für deine Wasserflasche gibt, damit du nicht deinen kompletten Tagesbedarf am Rücken tragen musst.
6. FĂĽlle grosse Packungen um
Neu verpacken und genau die Menge mitzunehmen, die tatsächlich benötigt wird, spart Gewicht: Besonders Toilettenartikel wie Zahnpasta, Shampoo und Sonnencreme können in kleinere, wiederverwendbare Behälter umgefüllt werden. So hast du nebenbei auch noch Platz gespart.
7. Lerne aus deinen Erfahrungen
Bei der ersten Tour zu viel einzupacken ist kein Fauxpas, sondern ganz normal. Nutze diese Erfahrung und prüfe deinen Rucksackinhalt nach jeder Wanderung erneut: Welche Gegenstände waren hilfreich und welche sind unbenutzt geblieben? So kannst du deine Ausrüstung für die nächsten Abenteuer anpassen und nach und nach deine Packliste perfektionieren.
Welches Packvolumen fĂĽr welches Gewicht?
Jetzt bist du über das optimale Basis- und Gesamtgewicht top informiert – aber der passende Rucksack ↗ fehlt noch? Dann achte bei der Wahl unbedingt auf einen Rucksack mit ausreichend Volumen für deine gesamte Ausrüstung. Alle Habseligkeiten in einen zu kleinen Rucksack zu stopfen ist nicht nur lästig, ein überfüllter und ausgebeulter Rucksack ist zudem unangenehm zu tragen und Gegenstände, die seitlich am Rucksack angebunden werden, können dich in deiner Balance stören.
Bei der Wahl des Rucksackvolumens kommt es auf dein geplantes Vorhaben an: Ein Rucksack für eine mehrtägige Trekkingtour muss weit mehr packen können, als ein Rucksack für einen Tagesausflug. Bei Mammut findest du einige Rucksäcke mit anpassbarem Packvolumen; besonders praktisch, wenn der Rucksack bei verschiedenen Ausflügen mit dabei sein soll. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir eine Tabelle zusammengestellt, die dir zeigt, welche Rucksackgrössen und Füllmasse für verschiedene Ausflugstypen und Gewichtsklassen am besten geeignet sind.
Tagestour
Mehrtagestour mit Unterkunft
Mehrtagestour mit Camping
Gewichtsverteilung optimieren: Wie packe ich einen Rucksack richtig?
Um dich mit deinem Rucksack am Rücken unbeschwert wohlzufühlen, geht es nicht nur um ein geringes Gewicht – auch Stabilität und eine optimale Gewichtsverteilung können das Zünglein an der Waage sein. Ist deine Ausrüstung wahllos in den Rucksack gestopft, führt das zu einem unangenehmen Tragegefühl und du kommst schneller aus dem Gleichgewicht. Deshalb packst du am besten mit System. Dafür empfiehlt sich die systematische Aufteilung des Inhalts auf vier Bereiche:
Unterer Bereich des Rucksacks: Hier sollten grosse Gegenstände verstaut werden, die du nur bei langen Pausen, oder auf Mehrtagestouren erst am Abend benötigst. Dazu gehören Wechselkleidung, Schichten für die Nacht und dein Schlafsystem. Diese weichen, voluminösen Gegenstände schaffen ein internes Stossdämpfungssystem für deinen Rücken und den Rucksack. Rucksäcke mit Reissverschluss-Frontzugang, wie die Modelle von Mammut mit hohem Packvolumen, gewährleisten bequemen Zugriff auf diese Gegenstände, ohne dass du lange wühlen musst.
Kernbereich des Rucksacks: In diesen Bereich gehört deine schwerste Ausrüstung, die du während der Wanderung nicht oder selten benötigst. Packe hier deine Hauptmahlzeiten, deine Kochausrüstung und andere schwere Gegenstände ein. Die Positionierung in der Mitte hilft, einen stabilen Schwerpunkt zu schaffen und die Last nach unten statt nach hinten zu richten. Generell sollten schwere Gegenstände nahe am Rücken positioniert werden, damit sich der Schwerpunkt nicht zu weit nach hinten, weg von deinem Körper, verlagert.
Oberer Bereich des Rucksacks: Hier verstaust du wichtige Gegenstände, die du auf dem Trail benötigst. Dazu gehören deine (Regen-)Jacke ↗, dein Erste-Hilfe-Set ↗, Snacks und Wasser.
Zugängliche Taschen: Nutze die Aussentaschen und Halterungen deines Rucksacks für Gegenstände, die du schnell zur Hand haben musst. Dazu gehören zum Beispiel GPS, Sonnenbrille, Insektenschutzmittel, Snacks und Wasserflaschen. Wichtige Kleinigkeiten wie Schlüssel, Ausweis und Bargeld sollten in einer sicheren Reissverschlusstasche verstaut werden.
Schlaufen und Anbindepunkte: Gegenstände wie Trekkingstöcke, Eispickel und Steigeisen können aussen am Rucksack befestigt werden. Die Rucksäcke von Mammut bieten dafür spezielle Schlaufen (Daisy Chains) und Halterungen. Allerdings solltest du versuchen, die Menge der aussen getragenen Gegenstände möglichst gering zu halten, da diese an Ästen hängen bleiben, an Felsen scheuern oder deine Balance negativ beeinflussen können.
Bei Mammut findest du Rucksäcke mit verschiedenen Features, die zu einer besseren Gewichtsverteilung beitragen und dir somit das Leben leichter machen. Besonders empfehlenswert sind Rucksäcke mit der patentierten Active Spine Technology, wie bei der Trion Spine und Ducan Spine Produktlinie, bei der sich der Rucksack aktiv an deine natürliche Gangart anpasst. Auch integrierte Metallrahmen für Lastübertragung sind ein gewichtiges Argument und geben dir und deinem Rucksack Stabilität. Anatomisch geformte und gepolsterte Hüft- und Schultergurte erhöhen den Tragekomfort und Brustgurte tragen ebenfalls zur Gewichtsverteilung bei. Ausserdem findest du bei Mammut sowohl Wanderrucksäcke für Frauen ↗ als auch Wanderrucksäcke für Männer ↗, die speziell auf den jeweiligen Körperbau angepasst sind. Durch zahlreiche Verstellmöglichkeiten lassen sich alle unsere Rucksäcke optimal an den Körper anpassen und das Gewicht auf den ganzen Körper verteilen.
Ein letzter Tipp to go
Mit diesen Tipps und Anregungen im Hinterkopf sollte dir das gewichtssparende Packen deines Rucksacks nicht mehr ganz so schwer fallen. Und wenn es dir selbst noch an Wandererfahrung fehlt: Unter Stories & Guide ↗ findest du Erfahrungsberichte und Geschichten von den Erlebnissen anderer Outdoor-Junkies, gespickt mit Ideen und Tipps.