Nico, ein Augenzeuge des Klimawandels

Im Alter von 15 Jahren absolvierte Nico Hojac eine Sprachaufenthalt in Val Ferret. Anstatt Französisch zu lernen, entdeckte er seine Begeisterung fĂŒr die Berge. Als wir aneinander geseilt gemeinsam den Konkordiaplatz-Gletscher ĂŒberqueren, fĂŒhrt Nico uns angenehm, mit viel Erfahrung, Know-how und Hingabe zu den Bergen. An einer sicheren Stelle auf unserer Strecke erzĂ€hlt Nico uns, wie sein Sport und seine Arbeit durch den Klimawandel beeintrĂ€chtigt werden.


Inwiefern beeintrÀchtigen der Klimawandel und die Gletscherschmelze den Alpinismus?

Bergsteigen wird in der Zukunft gefĂ€hrlicher werden. Mit der Schmelze des Permafrostbodens wird es zunehmend zu Steinschlag kommen, was tödlich sein kann. HĂ€ufig hinterlassen schmelzende Gletscher auch Schutt und Geröll, sodass Strassen und Zufahrten schwerer zugĂ€nglich sind. Ausserdem fĂŒhrt der Klimawandel nicht nur zur Gletscherschmelze, sondern auch dazu, dass das Wetter unberechenbar und extrem wird, sodass die Kletterzeiten immer schwerer voraussehbar sind.Â
"Mitanzusehen, wie sich die Gletscher Àndern, brachte mich dazu, meinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren."

Du hast beschlossen, deinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Welche weiteren Ănderungen hast du an deinem Lebensstil vorgenommen?

Man kann sich zwar nur schwer vorstellen, dass man als einzelne Person etwas bewegen kann, aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Alles spielt eine Rolle, egal ob es sich um kleine oder grosse VerÀnderungen handelt. Ich habe beschlossen, dass ich nur einmal pro Jahr eine Entdeckungsreise machen werde und so wenig wie möglich fliegen möchte. Etwas, was die meisten Menschen tun können: weniger Fleisch essen, weniger fliegen und wÀhlen, wÀhlen, wÀhlen.

Wie wichtig ist es, sich des Problems bewusst zu sein, um eine VerĂ€nderung herbeizufĂŒhren?

Ich finde, dass es wichtig ist, diese Probleme anzugehen und mit anderen zu teilen. Es geht nicht nur darum, die Berge zu retten, sondern den ganzen Planeten. Die Auswirkungen, die wir in Gletschern sehen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Deshalb setze ich mich auch fĂŒr NGO ein, wie Protect Our Winters, und das ist auch der Grund, warum ich zu diesem Problem Reden halte. Je mehr Menschen Bescheid wissen, desto besser sind die Entscheidungen und desto mehr Hoffnung gibt es auf einen Weg aus dieser Krise.

